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Nur alle vier Jahre Geburtstag feiern – wie ist das so?

Sonntag, 28. Februar 2016

2016 ist ein Schaltjahr, und deshalb können Schaltjahrkinder dieses Jahr endlich wieder „richtig“ Geburtstag feiern. Doch wie viele Menschen werden eigentlich am 29. Februar geboren und wie feiern sie während allen anderen Jahren?

Topmodel Lena Gercke gehört dazu, ebenso wie die Unternehmerin Dana Schweiger: sie wurden am 29. Februar geboren und feiern dieses Jahr ihren 28. Und 48. Geburtstag. Leider gibt es für Deutschland keine konkreten Studien zur Geburtenrate an diesem Tag, aber Schätzungen zufolge werden in Deutschland an jedem 29.2. ungefähr 2000 Kinder geboren.

Es ist zu erwarten, dass die Geburtenrate am 29.Februar geringer ist als für alle anderen Tage, bereits aus dem Grund, dass Ärzte und Hebammen in den meisten Fällen ihre Möglichkeiten ausschöpfen, das Kind am 28.2. oder 1.03. zur Welt zu bringen. Aber manche Sachen lassen sich nun mal nicht kontrollieren – und die frisch gebackenen Eltern freuen sich vermutlich mehr über ihren Nachwuchs, als sich über das ungewöhnliche Datum zu ärgern.

Es kursieren Regeln, wann gefeiert werden soll

Aber wie gehen Kinder mit der Situation um, nur alle vier Jahre „richtig“ Geburtstag feiern zu können? Eigentlich sehr gut, wie Interviews mit Schaltjahrkindern zeigen. Schließlich sind sie dadurch etwas ganz Besonderes. Doch wann wird denn jetzt eigentlich gefeiert? Darüber scheiden sich bis heute die Geister. Einige erzählen, dass sie nun mal im Februar geboren seien und deshalb nicht im März feiern wollen. Da der letzte Februartag in "normalen" Jahren der 28.2. ist, wird dort gefeiert. Andere sind hartnäckig der Meinung, dass es Unglück bringt, seinen Geburtstag „vorzufeiern“ und ziehen daher den 1.03. vor. Es kursieren sogar Regeln zu dieser Frage im Internet: Eine besagt, dass Menschen, die vor zwölf Uhr mittags geboren sind, am 28.2. feiern sollten, und jene, die nach zwölf Uhr geboren wurden, am 1.03.

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Ein Schaltjahrskind berichtete unlängst in einem Interview, dass es für sie als Kind nie ein Problem war, an diesem außergewöhnlichen Tag georen zu sein, worauf sie dagegen bestand, war Regelmäßigkeit: In den Jahren ohne den 29. Februar hatte sich ihre Familie angewöhnt, am 28.2. zu feiern. Als ihre Eltern jedoch einmal lieber am 1.3. feiern wollten, wäre sie den ganzen Tag übellaunig gewesen und hätte ohne Ende geweint - Das sei ihren Eltern eine Lehre gewesen! Auch andere haben aufgrund ihres außergewöhnlichen Geburtstags einige amüsante Anekdoten zu erzählen. So berichtet zum Beispiel ein 43-jähriger Veranstaltungstechniker, dass er zum Vierzigsten von humorvollen Freunden eine Reihe an Kindergeschenken bekommen hätte – eigentlich feiere er ja schließlich erst seinen zehnten Geburtstag!

Club der Schaltjahrkinder

Auch eine 66-jährige Frau aus Hamburg hatte nie große Probleme mit ihrem Geburtstagsdatum, sich aber immer gewünscht, damit nicht allein zu sein. Aus diesem Grund gab sie vor einigen Jahren eine Zeitungsannonce auf, um "Leidensgenossen" kennen zu lernen. Heute zählt der „Club Schaltjahrkinder Hamburg“ 20 Mitglieder. Worüber sich alle – egal ob sie am 28. oder am 1. feiern – einig sind? Dass man sich fast jedes Jahr über doppelte Glückwünsche freuen kann, da die meisten Freunde und Bekannte jedes Jahr aufs Neue verwirrt sind, wann sie denn jetzt gratulieren sollen. In diesem Sinne: Happy Birthday, liebe Schaltjahrkinder!